Gedanken zum Mann Sein

Wann ist Mann ein Mann?

Worüber definiert sich der Selbstwert eines Mannes? In der Abgrenzung gegenüber der Frau? In der Rangordnung gegenüber anderen Männern? Über seinen Status, Macht, Erfolg? Durch seine Standhaftigkeit, Unnachgiebigkeit, Kämpfernatur? Durch (s)eine sensible Seite?

Was unterscheidet den Mann von der Frau, abgesehen vom Offensichtlichen? Als Vertreter meines Geschlechts sollte ich nach mitteleuropäischem Verständnis einfühlsam, erfolgreich, belesen, kultiviert, etwas abenteuerlich, kosmopolitisch, sportlich und selbstsicher, aber keinesfalls arrogant sein. Liest sich, wie aus einer Frauenzeitschrift entnommen. Und fühlt sich auch so an. Nun, es gibt da glücklicherweise noch diesen deutschen Männersender. Da dürfen wir Jungs die Muskeln spielen lassen, rumblödeln, Bier trinken, fluchen, uns in den Schritt fassen, Sachen fahren, demolieren und reparieren. Herrlich! Aber irgendwie auch seltsam ... Definieren wir uns also darüber, wie wir sein könnten, wenn uns keine Frau sagt, wie wir zu sein haben?      

Ich fühle mich, zusammenfassend gesagt, ziemlich heimisch in der letzteren Version Mann, aber irgendwie auch privilegiert und ein wenig stolz, dass es meine Frau des Öftern schafft, die erstere in mir hervorzulocken.  

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