Istrien ist für seine Trüffel bekannt. Daneben findet man aber von Steinhäusern dominierte Dörfer, toskanagleiche Alleen, wunderbare Wälder und herrliche Passsträsschen. Von Buje aus haben wir einige dieser Ortschaften angepeilt, bevor wir uns auf dem Auto-Kamping von Motovun für die Nacht einrichteten. Die zwei Kilometer hoch in die Stadt fährt zum Glück ein Shuttlebus, dennoch gewann am Nachmittag der Pool und die Stadt musste bis zum Abend warten.
Witzig war, dass wir hier Claudia und Urban aus Fribourg wieder trafen, die ebenfalls im Eco Gecko übernachteten und für 11 Monate mit dem Velo unterwegs sind. Wir fanden heraus, dass wir in etwa den gleichen Tagesschnitt anpeilen (so 45 Kilometer), nur wir eben mit dem Auto…
Statt dann direkt Richtung Osten ans Meer zu fahren, machten wir einen Umweg über Grožnjan, eine Künstlerstadt. Schon am Vormittag konnten wir einem Saxophonspieler beim Üben zuhören und unter einem geöffneten Fenster lauschten wir einem Duett. An jeder Ecke werden handgefertigte Souvenirs oder Kunstwerke angeboten. Wirklich einen Besuch wert!
Später folgten wir dem Fluss Mirna und querten Istrien, bis wir bei Opatija das Meer erreichten. Wir wurden den Eindruck nicht los, hier im St. Tropez von Kroatien gelandet zu sein. Wir also mit Gedanken an unser Budget weiter, plötzlich Lust auf etwas Abstand zur Stadt Rijeka und ihrem Flughafen. Wir folgten der Autobahn ins Landesinnere, fanden per Zufall den Stausee bei Fužine und erfrischten uns mit einem Bad, bevor wir der bisher schönsten Strasse folgten: Dichte, sattgrüne Wälder; Bäume, die mit ihren Kronen Spalier stehen; weite, steinige Ebenen, die an Karl May erinnern; kurvige Wege mit bis zu 16% Gefälle. Und das alles allein auf weiter Flur!
Nun sind wir in Klenovica, ca. 50 km südlich von Rijeka, lassen unsere Seele baumeln und unsere Bäuche vom klaren Salzwasser umspülen. Wie lange wir hier bleiben? Keine Ahnung. Wir gehen mal von zwei Nächten aus, es könnten aber durchaus mehr werden…